So schau ich nicht aus!


Spiegelbild vs Foto unsere Wahrnehmung begegnet der Realität

Nach über 30 Jahren, die ich jetzt schon im Foto-Business verbracht habe, wird es jetzt einmal wirklich Zeit darüber zu schreiben, warum wir uns auf Fotos manchmal oder öfter 😉 einfach nicht gefallen.

Jeder kennt das:
Täglich im Spiegelbild begegnet uns ein bekanntes Gesicht. Da gibt es selten Überraschungen. Doch da jetzt auf dem Foto: “Das soll ich sein, so schau ich aus?
Die Haare! Seit wann sind denn meine Augen unterschiedlich groß?!
Ich habe ein paar Kilo mehr auf den Rippen, aber doch nicht sooo ein breites Gesicht und erst die Falten rund um die Augen! Also nein, so sehe ich nicht aus – ich kenne doch mein Spiegelbild!”

Im Spiegel mögen wir uns und auf Fotos? Schlechter Fotograf? Kamera kaputt? Ungünstiger Moment?
Nun vorab, die Kamera fängt immer die Realität ein, mit den passenden Handy-Apps und Filtern vielleicht  sogar etwas verbessert 😉   Aber warum zeigt ein Foto mir denn so selten das, was ich Tag für Tag im Spiegel sehen kann? 

Spiegelbild vs Fotos: Wahrnehmung trifft auf Realität!

Die Wahrheit ist zum einen, wir “betrügen” uns täglich ein wenig selbst.
Wir bemühen uns positiv auf unser Leben und uns selbst zu schauen. Teil dieses (Selbstschutz-)Konzeptes ist es zum Beispiel, noch einen Kontrollblick in den Spiegel zu werfen, bevor wir das Haus verlassen. Sitzt alles und gefallen wir uns, dann gehen wir selbstbewusst hinaus in die Welt.
Dazu drehen wir uns vor dem Spiegel ein wenig hin und her,
begutachten uns aus verschiedenen Blickwinkeln und spielen mit unserer Mimik, bis uns unser Spiegelbild gefällt. Was wir auf diese Weise  täglich sehen, speichern wir in unserem Kopf als “das wahre Bild” von uns ab.

Zu anderen kommt ein  psychologischer Effekt dazu,
der sogenannte “Mere-Exposure-Effekt” zu deutsch “Effekt des bloßen Kontaktes”.

Wir gewöhnen uns an das, was wir oft sehen, hören, riechen oder essen. Wir gewöhnen uns an Dinge, mit denen wir oft Kontakt haben. Durch diese Gewöhnung beginnen wir auch unser eigenes Aussehen, unsere eigene Stimme, Gerüche oder Speisen zu mögen. Sogar Menschen, mit denen wir viel Zeit verbringen, mögen wir nach und nach, meist mehr als am Anfang und wir können sogar Freunde werden.

Beim Foto spielt auch noch die Ausleuchtung, also Licht und Schatten, eine große Rolle:
Licht von vorne, von der Seite oder oben, mal mehr, mal weniger Schattenwurf…
Falten können bei schlechtem Licht noch verstärkt werden oder das Gesicht wirkt durch gleichmäßig flache Ausleuchtung noch breiter…

Natürlich spielt es dann auch noch eine Rolle, im günstigsten Moment den Auslöser zu drücken.

Und nicht zu vergessen, sehen wir uns im Spiegel ja seitenverkehrt!

Gerade auf Fotos die andere von uns gemacht haben liegt unser Fokus stark auf den Unterschieden zwischen der Momentaufnahme des Fotos und unserem gewohnten Selbst- (Spiegel-) bild. Klarer Weise  können nur wir selber diesen Unterschied zwischen dem Spiegelbild und unserem Foto wahrnehmen.
Alle anderen erkennen uns auf den Fotos so “wie wir sind” 😉

Ich lege bei meiner Fotografie großen Wert darauf, dass Mann und Frau  sich auf den Fotos gefällt.
Dass mir das schon bei den Passbildern gelingt, nehme ich gerne als besonderes Kompliment 😉
Schon während des Shootings schaue ich mir gemeinsam mit meinen Kunden die Aufnahmen an.
So habe ich ihr Feedback und  kann sofort reagieren, um ganz auf die Wünsche und vor allem die individuellen Vorstellungen meiner Kunden einzugehen zu können.

Das Ergebnis sind Portrait-Fotos die meinen Kunden begeistern!
Mein Anspruch!  –  Eure BEST SHOTS!